… oder wie ich es nennen würde: Rudeltier! Denn wenn ich auf vieles verzichten könnte – ganz bestimmt nicht auf meine Familie.
Als Einzelkind behaupte ich mal, dass ich eine gelungene 50:50 Mischung meiner Eltern bin. Das fängt bei der Optik an: Größentechnisch ehr mein Vater und Optisch ehr meine Mutter – wie ich finde, der perfekte Mix.
Das Kreative habe ich sicher von meinem Vater. Zunächst war er Reedereikaufmann (sein Beruf führte meine Eltern auch nach Peru, was dann sicher auch erklärt, warum ich als Geburtsort immer Miraflores/Lima angeben kann) und in der Erwachsenen-Weiterbildung tätig. Auch das Dozenten-Gen scheine ich hier geerbt zu haben. Aber 1980 führten verschiedene Umstände dazu, dass meine Eltern einen Rolltausch vollzogen. Meine Mutter stieg als Kauffrau in den Betrieb meiner Großeltern mit ein und mein Vater war zunächst „Hausmann“ und später kam noch eine 2. Karriere als Naturfotograf dazu. Und genau diese Mischung ist es, die mich geprägt hat: Organisatorisch, sozial, kommunikativ, vernetzend, betriebswirtschaftlich von meiner Mum und kreativ schaffend von meinem Dad.
Überhaupt habe ich großartige Eltern, die mich immer unterstütz haben, egal wie verrückt eine Idee war, die mich gefördert haben, die mir gezeigt haben, dass man auch außerhalb der Norm andere Wege einschlagen kann, die kritisch sind, die Fragen stellen, die mich begleiten und auffangen, wenn ich mal gestolpert bin und ich weiß, auf die beiden kann ich mich zu 100% verlassen.
Vermutlich mit ein Grund, warum es mich auch so Heimatverbunden macht und ich nie aus Hamburg weggezogen bin und meine Werkstatt/Büro in ihrem Haus habe.
Seit 1996 darf ich all diese Werte weitergeben und ich hoffe, dass es mir halbwegs so gut gelungen ist, wie meinen Eltern. Julius ist quasi zwischen Buttercreme, Zucker und Tortendekoration aufgewachsen. Allerdings hat ihn das mit 5 Jahren nicht davon abgehalten mir zu sagen, dass er zum Geburtstag bitte nicht mehr solche Torten haben möchte, sondern einen Gugelhupf ohne Deko von Oma lach.
Und weil man ja in unserer Familie immer seine eigenen Wege einschlagen darf und das machen soll, wofür man brennt, war es für mich um so überraschender, dass er nach dem Abitur doch nicht mehr studieren wollte, sondern eine Kochlehre angestrebt hat. Tja und heute? Zusätzlich noch ausgebildeter Konditor, Bäckermeister und Betriebswirt im Handwerk! Modellieren und Tortendekorieren ist trotzdem immer noch nicht seins. Aber für die extra Portion Glitzer im Leben, hat er seit einigen Jahren jetzt Katharina an der Seite und ich eine entzückende Schwiegertochter in spe, die meine Begeisterung für Deko, alles Hübsche und Tüddelkram teilt.
Ein wirklich bunter Haufen, voller Individualisten, aber ich liebe diese Mischung!
xxx