Moin,
während ich Mr. Froggy für den Artikel „10 Tipps wie modellierte Figuren lebendiger wirken“ modelliert habe, kam mir die Idee, dass Gesichtsausdrücke bei Modellierungen ja auch nicht unwichtig sind. Somit musste Mr. Froggy nun wieder Model stehen.
Figuren werden lebendiger, wenn sie einen Ausdruck im Gesicht haben und das ist gar nicht so schwer, da große Unterschiede zu erzielen! Wichtig sind auf jeden Fall: Mund und Augen. Von daher bieten sich Frösche gerade zu an, da sie ja keine Ohren haben, die man noch mit in Bewegung setzten könnte.
Beim Betrachten einer Figur achten wir, fast automatisch, auf die Augen, weil wir hier ablesen können, wie der Gemütszustand ist. Ihr habt das bestimmt auch schon erlebt, dass man jemanden sieht, der eigentlich lächelt aber die Augen sagen etwas ganz anderes. Wenn jemand wütend, traurig oder glücklich ist, erkennt man das sofort und es ist sehr schwierig, wenn man nicht gerade Schauspieler ist, diesen Ausdruck gegen die eigene Stimmung zu verändern.
Schau mir in die Augen, Kleines!
Daher fangen wir mal mit den Augen an:
hier seht ihr 3 Möglichkeiten, wie man Augen darstellen kann. Entweder nur 2 Löcher, z.B. mit dem Zahnstocher – aufgemalt, was ich gerne bei meinen Figuren mache – oder weiße Augäpfel mit Pupillen und Augenlidern. Der Mund ist immer identisch, aber man kann sehr gut die unterschiedliche Wirkung sehen.
Ein weiterer Punkt ist der Mund. Wir unterhalten uns hier über Comic Figuren und wie schon bei den Bewegungen, muss man auch hier etwas übertreiben, damit man den Ausdruck sehen kann. Von daher ist es wichtig, dass der Mund nicht zu klein ist.
Wir haben also einen großen Mund und die Augen.
Jetzt sind die Pupillen dran. 2 kleine schwarze Punkte, die ganz viel bewirken können! Hier 3 einfache Beispiele, ohne Augenlider. Die Punkte „wandern“ nur ein wenig und der Ausdruck ist sofort ganz anders.
Aber auch die Augenlider sind wichtig. Bei anderen Figuren kann man hier auch die Augenbrauen noch dazu nehmen, auch sie verändern sich, wenn ich den Ausdruck wechsel. Beim ersten Bild schaut Froggy normal, aber wenn ich die Lider in der Mitte etwas mehr runterziehe und die Außenseiten etwas hoch, wirkt er gleich nicht mehr ganz so freundlich, obwohl er immer noch lächelt.
Nun die Lider außen etwas runter und in der Mitte etwas höher und er schaut ganz sanft aus der Wäsche.
Und nur ein Lid hoch, macht ihn gleich etwas pfiffig.
Um nun den Ausdruck richtig rüber zu bringen, nehmen wir den Mund dazu:
Lider an der Außenseite etwas runter, die Mundwinkel hängen lassen und schon möchte man den armen Kerl trösten.
Hier sind die Lider wieder in der Mitte etwas tiefer und die Mundpartie spricht Bände– hier hat jemand schlechte Laune
Augenlider fast geschlossen und den Mund geöffnet sieht nach guter Laune aus!
Nun den Mund etwas geändert – es macht fast „schmatz“ beim küssen.
Wieder habe ich geschlossene Augen – aber der Mund ist nun nicht mehr freudig und relativ klein. Noch etwas Piping Gel an die Augen und man hört den traurigen Kerl fast schluchzen.
Ob da jemand müde ist? Den Mund habe ich hier nur mit dem Balltool geformt, damit er schön rund wird.
Zufrieden lächelnd, verklärter Blick – der junge Herr scheint sehr zufrieden zu sein
Und noch ein Beispiel wie die Augenlider einen Ausdruck verändern können: im 1. Bild scheint mir. Froggy zu singen oder erstaunt zu sein. Im 2. Bild bleibt der Mund gleich, aber durch die hochgezogenen Lider schaut er sehr erschrocken.
Das sind nur einige Beispiele, wie man mit dem Gesichtsausdruck spielen kann. Im Netzt gibt es viele Vorlagen für unterschiedliche Mimik. Ein paar Vorlagen habe ich Euch bei Pinterest mal zusammen gesammelt: Facial Expressions
Ganz klassisch ist es, wenn ihr als Vorlage euer Gesicht nehmt! Einen kleinen Spiegel auf die Arbeitsfläche stellen und los legen mit Grimassen schneiden! Wie bei den Bewegungen, lernt man so am meisten und „spürt“ was man modellieren möchte.
Beim Modellieren ist mir die Idee gekommen, dass der Ausdruck durch die Körperhaltung noch verstärkt wirkt! Daher kommt der Teil dann im April ;)
xxx