Moin,
es gibt mal wieder etwas neues in der Rubrik „Betty tourt“. Die vergangene und die nächsten Wochen sind und werden ein buntes Potpourrie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Und auf diese Reise möchte ich euch gerne mitnehmen:
Weinheim 25.- 28. September
Wie schon erwähnt (Endspurt in Richtung Schokoladen-Sommelière bzw. in Schokolade – der Versuchung widerstehen?), habe ich seit März 2017 eine Ausbildung zur Schokoladen-Sommelière gemacht.
Zielgruppe: Chocolatiers mit guter fachlicher Vorbildung und ein Meisterbrief im Konditorenhandwerk (alternativ Bäckerhandwerk) ist Voraussetzung. Dann folgte über mehrere Blocks ein intensives Training mit ca. 100 Stunden Lernstoff plus die Ausarbeitung eines selbstgewählten Projektes mit entsprechender Dokumentation. Vom Arbeitsaufwand sagte man mir nachher kam das einer Diplomarbeit gleich – nun gut.
Zeit für die Prüfung – aber vorher…
Also ab ins Auto und los ging es nach Weinheim. Wobei das nicht so ganz stimmt, da ich mich eigentlich schon am 21. in Hamburg auf den Weg gemacht habe, aber noch mit meiner Mutter ein lang geplantes Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern verbracht habe.
Allerdings konnte ich das nicht so richtig genießen und war ein sehr ruhiger Reisegefährte, da ich ja noch nicht wirklich richtig geübt hatte. noch fleißig üben musste. Also verbrachte ich die Tage mit dem Schreiben von Lernkarten und dem Versuch, das Aufgeschriebene in meinem Kopf zu festigen.
Aber am Montag ging es dann mit dem Auto Richtung Weinheim. In Hannover sammelte ich noch einen Mitstreiter ein und eigentlich wollten wir die 4-5 Stunden Fahrt nutzen um uns abzufragen. Naja, das hat nicht wirklich geklappt, aber die 3 Fragen die wir intensiv angesprochen haben, kamen sogar dran! Also man kann ja auch wirklich Glück haben ;)
Schriftliche Prüfung, Sensorik Prüfung und Verkostung
Der Dienstag startete mit der schriftliche Prüfung. Kennt ihr das, wenn man schreibt und schreibt – gefühlt fertig ist und beim Blick auf die Uhr feststellt, dass noch über die Hälfte der Zeit nach ist? Alle anderen waren auch noch wie wild am Schreiben und ich hatte plötzlich das Gefühl, als wenn das gerade nicht so rosig läuft. Naja, was man nicht mehr abrufen kann, ist halt nicht da – dachte ich. Also abhaken und auf zur Sensorik Prüfung.
Hier galt es bei 3 Testreihen von je 3 gleichen Schokoladen Täfelchen diejenige raus zu schmecken, die anders schmeckt. Der Geschmack wurde mit Gewürzen, Aromen etc. zugesetzt und wir mussten auch sagen, was es war und welche Kuvertüre verwendet wurde (also nicht dunkle, Vollmilch oder weiß – sondern die Sorte). Ich war schon sehr erleichtert, dass ich immer die „falschen“ raus geschmeckt habe, aber bei der Entscheidung, was es war waren dann mal gefühlt 2 von 3 Möglichkeiten falsch… ok, das üben wir dann noch mal weiter.
Am zweiten Tag stand eine Verkostung auf dem Plan. Jeder Prüfling musste einzeln vor die Kommission und bekam 4 Produkte mit/aus Schokolade. Diese mussten begutachtet, verkostet und beurteilt werden. Dafür hatte man 20 Minuten Zeit. Puh, nach 17 Minuten wusste ich nicht mehr was ich noch sagen sollte, aber es lief wohl doch nicht so schlecht wie ich dachte. Der restliche Tag ging dann mit den Vorbereitungen für die Präsentation der Projektarbeit drauf.
Präsentation der Projektarbeit
Jeder von uns musste ja ein Projekt erarbeiten, bei dem es um eine Neuentwicklung ging. Ich hatte mir das Thema Zuckerwatte und Schokolade ausgesucht und nun wurde es Zeit, das Ganze den Prüfern zu zeigen und zu erklären, was man die ganzen vielen Wochen getan hat.
Ich war als 2. gleich um 9:00 Uhr morgens dran und ich wäre am liebsten umgekippt vor Nervosität. Auch wenn die Powerpoint Präsentation ganz am Anfang nicht so wollte wie ich (oder besser ich immer in die falsche Richtung weiter gedrückt habe), lief es wie am Schnürchen und die Prüfer sahen auch nicht so aus, als wenn es ganz schlecht gelaufen ist (und sie hatten sogar noch Zeit Fotos von mir zu mache – Danke Vera!)
Das Problem wenn man so früh dran ist, ist dann allerdings das man bis zum Ende warten muss, ob man bestanden hat. Jedoch hatte ich somit auch Zeit, mir die Präsentationen von meinen Mitstreitern anzuschauen. Sehr spannende Projekte und wenn man sich einfach zurücklehnen kann, auch sehr gut zu genießen.
Am Ende der Prüfungen wurden wir dann immer in Dreier Gruppen in den Prüfungsraum gerufen um zu erfahren, ob wir bestanden haben.
Sowohl in Theorie als auch in der Projektarbeit über 90 von 100 möglichen Punkten? Ich glaube man sah mir die Verwunderung an, denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Hauptsache bestehen – das waren die Gedanken, die mir nach den Prüfungen immer wieder durch den Kopf gingen… Und dann sowas?! Naja gut – dann machen wir halt den 2. Platz in der Gesamtwertung… Aber darüber konnte ich mich genauso freuen wie über die Tatsache, dass wir alle 12 bestanden hatten!!! Und damit ging es ab ins Auto und auf nach Karlsruhe, denn dort erwartete uns ein Schokoladen Menü und die Übergabe unserer Zeugnisse und Zertifikate. Und so sah das ganze am Ende des Abends dann aus:
12 frisch gebackene Schokoladen-Sommelier & Sommelière und ihre Prüfer!
Koffer packen und weiter geht´s!
Am Freitag, den 29.09. hieß es dann wieder Koffer ins Auto und nicht nach Hause, sondern von Karlsruhe nach Viernheim, denn es wurde mal wieder Zeit Kurse zu geben.
Am Samstag, den 30.09. und Sonntag, den 01.10. hieß es dann „Master Class Workshop“ bei „Torten-Art.de“ von Silvia Schäfer-Breitinger. 12 sehr liebe Wiederholungstäter mit Karusell-Pferden und Ballerinas „quälen“ – aber sehen die Torten nicht super aus?
Den 02. Oktober habe ich dann damit verbracht mein Auto in die Werkstatt zu bringen, da die Abgasanlage einen „Service“ wollte und gelb leuchtete. Somit übe ich mich gerade in Geduld und hoffe, dass der freundliche Mitarbeiter recht hat und mein Auto bis Donnerstag fertig wird. Aber wo ich warte und ob das mit dem Auto klappt, verrate ich Euch dann nächste Woche.
xxx